Ihre abwesenden Blicke trafen sich irgendwo da draußen auf der Straße, nicht hinter der Glasscheibe, wo sie saßen wo sie an ihren Kaffeetassen nippten - Die Zeit, die nicht mehr die ihre war, trug ihre Worte fort zurückblieb nur das Schweigen, das ihr Dasein ausfüllte, leer und ohne Inhalt ihre Tage, von den Kindern verlassen, nachdem sie ihre Pflicht getan sie großgezogen, für das Leben bereit gemacht, für den ewigen Kreislauf gesorgt - Zwischen ihnen nur die Vergangenheit,
die sie zusammen erlebten und heute noch darin schwelgten sie war lebendiger, als die Gegenwart, die ihnen nichts mehr brachte, was sie nicht schon kannten; die Überraschungen waren alle aufgebraucht, gefühlt und gesehen - die Facetten des Lebens ... Jeder mit den eigenen Gedanken für sich, im lautlosen Gespräch mit sich selbst blicken sie ohne Worte auf die Straße hinaus, wo das Leben sich vor ihnen bewegte, ohne Stillstand Tag für Tag, von Jahr zu Jahr sie aber nun hinter der Scheibe sitzen ließ - Die Gaben für Ihr Leben waren verteilt und aufgezehrt was übrigblieb, war das Schweigen in der Gegenwart alles, was es zu sagen gab, hortete die Vergangenheit an einem Ort, den sie täglich aufsuchten, jeder für sich, um in ihren schweigenden Erinnerungen zusammen zu sein, um das Lachen, die Träume, das Glück, die schönsten Augenblicke von einst immer wieder aufs Neue zu spüren ... Stunden, Tage und Jahre ronnen wie Sand durch ihre Finger bis irgendwann auch die Gegenwart aufgebraucht war; übrig geblieben ist nur die Vergangenheit, die sie für immer miteinander verbindet. © Ida Autor: Ida Moor
Neueste Beiträge von Bilder und Worte - LEBENSNAH-Blog per Email erhalten oder RSS-Feed abonnierenNEU ab Februar 2019: [ L Y R I K M E E R - die lyrische Art ] - von Ida Moor
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird eingetragen, sobald er genehmigt wurde.
Hinterlasse eine Antwort. |
NEU!
|